Über 7 Brücken müssen sie gehen

Es geht mehr um Brücken, als um Plattformen.

Eine Million Fans auf der schön gestalteten Facebook-Seite der Firma, eine Million Follower auf Twitter. Ohne Brücken wertlos. Nicht nur, weil niemand Facebook-Seiten anschaut, sondern weil die Vernetzung fehlt.

Es geht nicht ums «dabei sein»

Oft denken KMU recht unvernetzt. Sie sehen das grosse Bild nicht vollständig. In diesem Artikel versuche ich, hier mehr Licht rein zu bringen. Nur einfach auf Facebook und Twitter sein, bringt nichts. Im Gegenteil: es kostet viel Zeit.

Unternehmen müssen verstehen, was die Aufgabe der Social Web Plattformen ist und wie das Zusammenspiel untereinander oder mit der Firmen-Website funktionieren sollte, damit Resultate erzielt werden.

Schon gar nicht geht es ums «modern sein». Jede Firma, die sich deswegen im Social Web tummelt, strahlt das Gegenteil aus. Aus grosser Entfernung erkennt man diese «Linkschleuder- oder PR-Profile» – und macht einen Bogen darum.

7 Brücken

Die genaue Zahl kann variieren.

Für Kurse habe ich diese Grafik erstellt. Sie soll aufzeigen, wie die Aufgaben der verschiedenen Elemente einer möglichen Online-Strategie verteilt sind. Facebook, Twitter und Co. sind weit aussen. Und ersetzbar.
Brücken zwischen Plattformen

Ein paar Erläuterungen zu den «Schichten».

Unawareness – wo man uns braucht aber nicht kennt

UnawareDie meisten Leute da draussen kennen uns nicht. Für viele ist unser Angebot auch wenig relevant – aber da gibt es auch viele potentielle Kunden, die einfach noch nie von uns gehört haben. Vielleicht, weil wir zu wenig Besprechenswertes online gestellt haben – das ist oft der Fall.

Weitererzählen kann man nur etwas Erzähltes.

Social Web – Facebook, Twitter, Xing, Google+ usw.

Social MediaDie spannenden Plattformen im Web. Weil sie auf «News Streams» aufbauen. Sobald man einloggt, sieht man, was gerade aktuell ist. Das ist grundlegend wichtig – man geht nicht regelmässig auf der Website eines KMU vorbei, dort läuft zu wenig Passendes.

Das Social Web ist oft erster Kontaktpunkt. Dies kann es für KMU aber nur sein, wenn sie regelmässig entsprechende Inhalte bieten – die hilfreich oder spannend sind, statt Selbst-Promo.

Leser – Besucher der relevanten Inhalte

Besucher der WebsiteDiese regelmässigen Inhalte veröffentlicht ein KMU idealerweise auf einer eigenen Plattform. Da hat man Kontrolle über die Daten, kann Veränderungen vornehmen und ist nicht auf Spielregeln, die andere festlegen und ändern angewiesen.

Man baut so auch Magnetismus für die Google-Suche auf – man wird zu Themen gefunden, statt nur zum Firmennamen. Stichwort dazu: Unternemehnsblog oder Fachblog.

Leads – aus Besuchern werden Bekannte

LeadsViele Besucher auf dem Blog zu haben ist nur das Eine. Was hilft es? Es ist eine schöne Zahl in den Statistiken. Diese Leute sind aber quasi anonym – nicht kontaktierbar. Ab und zu meldet sich einer und bestellt etwas.

Die nächste Brücke: man bietet ihnen einen Vorteil, wenn sie sich kontaktierbar machen. Oft gesehen: Gewinnspiele. Aber im B2B meist besser: exklusive, hilfreiche Fachinhalte, die sie erhalten können, wenn sie ihre Adresse hinterlegen.

Sale – man überzeugt

VerkaufMan überzeugt, dass man etwas zu bieten hat, das Probleme löst. Aus den «Leads», die unsere regelmässigen, hilfreichen Inhalte eine Weile lang gelesen haben, werden Leute, die merken, dass sie profitieren können von den angeboteten Lösungen.

Sie haben die Inhalte des KMU schon über längere Zeit mitverfolgt, wurden dabei immer wieder inspiriert (das passiert kaum mit langweiligen PR-Inhalten), haben durch Einblicke hinter die Kulissen schon eine gewisse «Beziehung» bzw Vertrauen zum Unternehmen aufgebaut.

Fazit: in Facebook verkauft man nicht

Facebook ist wichtig. Darüber habe ich im Social Media Insider Letter oft geschrieben oder auch auf dem Digicomp-Blog. Twitter ist wichtig. Und so weiter. Aber eben nur, wenn man das grössere Bild kennt und eine zur eigenen Firma passende Strategie erarbeitet hat. Man muss die Brücken richtig setzen und immer wieder überprüfen, ob sie passierbar sind. Manchmal muss eine Brücke repariert oder umplatziert werden.

Es geht als weniger um ein superschönes Erlebnis auf einer dieser Plattformen selbst, sondern darum, dass ich immer im Hinterkopf habe, dass schlussendlich das Zwischenziel ist: Menschen näher ran zu bringen.

Das heisst nicht, dass jeder Beitrag in Facebook zur eigenen Website linken muss – das wäre falsch (ein Thema für ein anderes Mal) – aber dass man eben nicht aus den Augen verliert, dass man mit seinem Einsatz konkrete Ziele verfolgt.

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3 Responses

  1. Dem Pfad kann ich folgen – doch nach Sales geht er ja noch weiter: Wie wichtig sind Communities in denen Kunden (und künftige Kunden) kommunizieren? After Sales – Service … und den Bogen wieder zurück zu Social Media 🙂

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