Facebook für Firmen: Das ABC

Ich bin ein grosser Fan von Facebook für Business: Facebook kann so nützlich sein wie ein zusätzliches Teammitglied.

Doch wie ein Teammitglied muss Facebook gemäss seinen Fähigkeiten eingesetzt werden.

Es braucht zudem einen Arbeitsbeschrieb (= Strategie, Redaktionsplan), einen Vorgesetzten (= verantwortliche Person), Kontakt zu anderen Menschen (= Interaktion mit Followern) und einen Lohn (= Budget für Facebook Ads).

Facebook-Marketing – von A bis Z

Dieser Blogeintrag soll eine Rundumschau zum Thema «Facebook für Firmen» sein. Ich habe sehr vieles hier hineingepackt, Tipps, Beispiele, Strategien, Dos und Don’ts. Du kannst dir das Ganze auch als E-Book (PDF) holen, wenn du es ausdrucken und die dazugehörige Checkliste nutzen möchtest.

Interessiert dich ein Thema gerade besonders, kannst du dich auch noch in den entsprechenden Blogpost hineinklicken, den ich jeweils auch verlinkt habe. In den einzelnen Blogposts gehe ich noch ausführlicher auf die Themen ein.

Übersicht über diesen Artikel:

Die zwei grossen Fehler, die Firmen auf Facebook machen

In der Regel machen Firmen einen von zwei Fehlern, wenn sie Facebook für sich nutzen wollen (oder gleich beide):

Fehler Nummer 1: Sie machen einfach mal eine Facebookseite, beleben sie aber nicht mit Inhalten.

Fehler Nummer 2: Sie drücken bei ihren Posts auf den blauen Knopf, schiessen so mit der Werbung einfach mal rein, anstatt ihre Werbefranken effizient einzusetzen. Heisst auch: Sie setzen sich zu wenig mit Facebook-Zielgruppen auseinander.

Wie immer bei Fehlern steckt genau hier das grosse Optimierungspotenzial.

Zu Fehler 1: Ich vergleiche Facebook mit einer Stadt. Eine Stadt ist nicht unbelebt, sondern es tummeln sich dort Menschen: Sie kommunizieren miteinander und gehen der Befriedigung ihrer unterschiedlichsten Bedürfnisse nach. Das heisst, a) Social.

Und b) Content, gut Deutsch «Inhalt». Eine Seite lebt von Inhalten. Leute gehen – so leid es mir tut – nicht einfach so immer mal wieder auf deine Seite. Sondern sie sehen in ihrer Chronik, dass du etwas Interessantes gepostet hast.

Zu Fehler 2: Facebook ist heute, im Alter von 13 Jahren, ein Power-Tool für Unternehmen geworden. Die Möglichkeiten, ganz gezielt diejenigen Menschen anzusprechen, die an deinem Angebot interessiert sein könnten, sind riesig. Facebook sollte dabei nicht unabhängig funktionieren, sondern als Teil eines Funnels. Eines automatisierten Prozesses, mit dem du Leute begleitest – vor allem unter Anwendung der krass guten Facebook-Zielgruppenoptionen.

Vielleicht kennst du Facebook selber nicht sehr gut. Dann empfehle ich dir meinen Blogpost «Facebook geschäftlich nutzen». Darin beschreibe ich ziemlich einfach und bildhaft, wie du dir Facebook vorstellen kannst.

Passt Facebook überhaupt zu unserer Firma?

Das ist die Grundfrage.

Bevor du das Teammitglied «Facebook» einstellst, überleg dir, ob es überhaupt in euer Team passt.

Es gibt nämlich tatsächlich Argumente, die gegen Facebook sprechen. Doch um herauszufinden, ob sie wirklich zutreffen oder einfach Ausreden sind, müssen wir etwas genauer hinschauen.

Zum Beispiel:

«Unsere Zielgruppe ist nicht auf Facebook.»

Die allermeisten Menschen in der Schweiz bewegen sich im Internet (ca. 6 Millionen). Und immerhin rund 4 Millionen davon sind auch regelmässig auf Facebook aktiv. Es kann sein, dass unsere Zielgruppe genau zum letzten Drittel gehört.

Dies lässt sich ganz einfach herausfinden.

Das stärkste Tool, das Facebook für Unternehmen entwickelt hat, sind die Zielgruppen-Funktionen. Darunter das Zielgruppen-Statistik-Tool. Schnell und kostenlos lässt sich damit ermitteln, wie gross die eigene potenzielle Zielgruppe auf Facebook ist.

Ich kann also, bevor ich auf Facebook einen Franken ausgegeben habe, schon feststellen, ob sich meine Zielgruppe dort bewegt.

Ein zweites Gegenargument, das angeschaut werden muss:

«Wir haben Null Budget für Facebook.»

Ja: Mit Null Budget lassen sich auch auf Facebook nur beschränkt neue Leute ansprechen. Dann ist es hart, die Plattform wirklich zu nutzen.

Wenn du kein Budget hast, tendenziell Finger weg von Facebook.

Ausser, du hast enorm viel Zeit für Video-Inhalte und Live-Streams. Und ein sehr gut geschliffenes Gefühl dafür, wie Videos und Live-Streams für Facebook konzipiert sein müssen, damit sie organische Verbreitung kriegen – sich als kostenlos verbreiten.

[etweet]Für alle Nicht-Ninjas gilt: Facebook ist kostenpflichtig – kein Reichweiten-Pestalozzi.[/etweet] Man gewinnt enorm, wenn man das rechtzeitig einsieht.

Das Minimum, das ich empfehle: 160.-/Monat

Das sind 5 Franken pro Tag. Dieser Betrag bedeutet schon Hunderte zusätzliche Leute, die die eigenen Inhalte zu sehen bekommen.

Dabei kann man Facebook-Werbung jederzeit stoppen, überprüfen oder optimieren. Wenn eine Zeitung hingegen gedruckt ist, kann man am Inserat darin nichts mehr ändern.

Es gibt noch mehr Argumente, die du abwägen solltest, bevor du mit deinem Unternehmen in Facebook investierst. Wenn du dir da noch Gedanken machst, schau in diesen Artikel “Passt Facebook zu uns?” rein und lies, ob Facebook für euch Sinn machen würde.

Blogpost: Passt Facebook zu unserer Firma?

Du hast eine Facebook-Seite eingerichtet

Gratuliere 🙂 Das heisst, dass du die Power von Facebook nutzen willst. Wenn du Facebook-Marketing lernen willst, komm in meinen Kurs «Facebook für Unternehmen» (in Zürich). Dort lernst du die nützlichsten Funktionen und Einstellungen in einer kleinen Klasse kennen und kannst zu deiner Situation Ideen tanken und Fragen stellen.

Jetzt fragst du dich:

Wie kann ich meine Facebook-Seite bekannt machen?

Es gibt einige ganz simple «To-Do»s, die da helfen:

Zum Beispiel ein Profilbild mit Wiedererkennungseffekt.

Viele Leute sind heute mit dem Smartphone auf Facebook. Und steht dann im Logo ein langer Firmenname, ist er auf dem kleinen Display nicht mehr lesbar.

Besser ist ein einzelnes markantes Element. Der Firmenname steht ohnehin auch im Namen der Seite neben dem Profilbild.

Ein Beispiel:

In einem meiner Seminare sassen verschiedene Teams von Raiffeisen-Banken. Die einen Regionalverantwortlichen hatten in ihrem Facebook-Profilbild das Logo mit vollständigem Firmennamen. In Kleinformat nicht erkennbar. Eine Bank verwendete im Logo nur das “R” – da war ganz klar erkennbar: Das ist die Schrift von Raiffeisen.

Andere Sofort-Tipps, wie deine Seite bekannter werden kann:

  • Titelbild mit Menschen – das ist ansprechender und gibt deshalb mehr Likes.
  • Intern informieren, dass ihr jetzt eine Facebook-Seite habt.

Dann gibt es aber auch Strategien, die längerfristig aufgebaut werden müssen: Ein Redaktionsplan zum Beispiel, oder Live-Videos nutzen, die von Facebook aktiv gepusht werden.

7 ist eine tolle Zahl, und deshalb habe ich auch zu diesem Thema mal 7 Tipps zusammengestellt 🙂 Du findest sie im Blogpost «Wie kann ich meine Facebook-Seite bekannt machen?»

Wichtig ist:

Du kannst auch mit 0 Followern Facebook so nutzen, dass du damit messbaren Erfolg hast. Sogar, ohne Inhalte zu posten. Dazu komme ich später noch, im «Funnel»-Teil dieses Blogposts.

Doch zurück zu den Inhalten.

So erstellst du unschlagbare Posts

Eine Stärke von Facebook ist, dass es eben zu den «Sozialen Medien» gehört. Menschen sind dort. Deine Kundinnen, deine Unterstützer bewegen sich dort. Nutze das! Tritt in Kontakt mit ihnen!

Am besten mit Inhalten, bei denen deine Follower gar nicht anders können, als sie zu liken, zu kommentieren oder zu teilen.

Wie das geht?

Im Blogeintrag «5 Schlüssel für erfolgreiche Facebook-Posts» habe ich vor einiger Zeit mal einige gelungene Posts unter die Lupe genommen. Posts, die gezielt für Facebook erstellt und nicht einfach mal spontan reingeworfen wurden.

Ich habe daraus fünf «Schlüssel» formuliert.

Zutaten für gelungene Facebook-Posts

  1. Inhalte, die für deine Zielgruppe relevant sind: Dies erfordert Arbeit: Du musst deine Zielgruppe kennen und antizipieren, was sie sich wünschen und woran sie interessiert sind.
    Dies kannst du einerseits ganz direkt herausfinden, indem zu ihnen zuhörst (on- und offline!), oder du nutzt dazu die Zielgruppenstatistik von Facebook, die dir einiges über deine Follower verrät.
  2. Fotos mit Menschen: [etweet]Facebook heisst nicht umsonst «Face-book»: Menschen wollen Menschen sehen.[/etweet] Wir identifizieren uns mit Leuten, die in Bildern zu sehen sind, deswegen ist das ein starkes Tool.
  3. Verlosungen: Dies solltest du nicht zu oft tun, doch eine Verlosung kann Leute zu Likes oder Shares animieren und dadurch deinem Post mehr Reichweite verschaffen.
  4. Bewegte Bilder: (Live-)Videoinhalte erregen durch die Bewegung (Facebook startet Videos automatisch) viel mehr Aufmerksamkeit als statische Posts.
  5. Direktverkauf: Dies geht in Richtung von Punkt 1.: Mit Aktionen und Produkten, die für deine Zielgruppe interessant sind, holst du sie ab. Zum Beispiel ein saisonales Monatsangebot.

Diesen Schlüsselbund solltest du dabei haben!
Blogpost: 5 Schlüssel für erfolgreiche Facebook-Posts

Wenn ein Inhalt geteilt wird, ist das die wertvollste Interaktion, die du bekommen kannst. Auch um einen Inhalt «teilenswerter» zu machen, gibt es Punkte, die du beachten kannst.

Wie wird ein Post «teilwürdig»?

  • Neuigkeitswert: Wenn du Neuigkeiten mit deinen Followern teilst, werden diese selber zu Trendsettern, wenn sie die News weitergeben. Eine heisse neue Metalband aus der Schweiz. Die fünf schönsten Spots für Herbstwanderungen.
  • Visuell: Grafiken und Videos sind attraktiver. Das hängt auch mit unserer Biologie zusammen: Unser Hirn verarbeitet Visuelles 60’000 mal schneller als Text. Gute Infografiken stellen Sachverhalte ansprechender und verständlicher dar als ein langer Text.
  • Emotionen: Ein lustiges Meme, das mich zum Lachen bringt, eine Geschichte, die mich nachdenklich stimmt… Was Emotionen auslöst, bewegt mich, und ich möchte es teilen. Dies ist auch für Unternehmen auf Facebook wichtig: Du mussst dir Gedanken machen, wie du Situationen und Geschichten zeigen kannst – statt Angeboten, Produkten und Lösungen.

Drei weitere Punkte, wie du einen Facebook-Post möglichst teilwürdig machst, findest du in meinem Blogartikel:
«Likes sind Silber, Teilen ist Gold».

[etweet]So richtig «social» wird Facebook erst mit Gruppen.[/etweet] Facebook-Seiten sind nicht sozial. Seiten haben durchaus Vorteile:

Dafür sind echte Interaktion und lebendige Community auf einer Facebook-Seite nicht möglich. Eine Facebook-Seite ist klassische “One-to-Many”-Kommunikation: Sender an Empfänger.

Erst Gruppen sind wirklich «social»

In einer Gruppe haben Mitglieder mehr Möglichkeiten: Nutzer können Beiträge erstellen an der Pinnwand teilen. So setzen sie eigene Themen und geben Impulse. Gruppen sind viel aktiver, da sich hier Menschen mit gemeinsamen Interessen treffen.

Ein fiktives Beispiel: Ein Velohändler startet eine Gruppe für Leute, die gerne Ausflüge mit dem E-Bike unternehmen. In der Facebook-Gruppe werden E-Bike-Touren geplant, Tipps ausgetauscht, der Velohändler kann auf Sonderaktionen aufmerksam machen. Eine Win-Win-Situation – beide Seiten haben etwas davon.

Unternehmen, die wirklich einen Dialog mit ihren Kunden führen wollen, die offen sind für Stimmen ihrer Fans und Kritiker, sollten sich Facebook-Gruppen zunutze machen.

Facebook hat ein neues Motto. Früher war es «Connecting People» – nun ist es «Bringing People Together». Ein schöner Unterschied, wie ich finde. Und gemäss Mark Zuckerberg werden Gruppen hier eine grössere Rolle spielen in Zukunft. Wir sehen schon erste Verbesserungen der Gruppen-Funktion (zum Beispiel haben Gruppen nun Statistiken). Nutze Gruppen früh – sei kein später «Copy-Cat».

Ist deine Firma bereit dafür?

Aus meiner Praxis weiss ich: Viele Unternehmen sind dafür noch nicht bereit. Für sie sind die simpleren Facebook-Seiten sicher besser, weil risikofrei. Marketing-Paradies, halt.

Eine Gruppe bedeutet Aufwand: Es braucht Zeit, Kreativität, Engagement, sie aufzubauen und zu betreuen. Dafür kommt man seiner Zielgruppe sehr nahe. Und eben auch umgekehrt.

Der Velohändler im Beispiel erfährt ganz genau, was seine Kundschaft will, und kann auf diese Bedürfnisse eingehen. Zudem hat er in dieser Gruppe ein loyales Netz von Kunden, die ihn weiterempfehlen.

Mögliche Facebook-Gruppen mit unterschiedlichen Zielen:

  • Support zu einem bestimmten Produkt oder “Kunden helfen Kunden”
  • Interessensgemeinschaft (Austausch unter Fachpersonen, in einer Kleinstadt, in einem Unternehmen mit verschiedenen Standorten)
  • Kunden-/Fan-Gruppe: Zum Beispiel kann der Velohändler in seiner Facebook-Gruppe bei Saisonschluss Feedback zu bestimmten Produkten oder generell zu seinen Angeboten einholen. Es können auch die besten Kunden in eine “geheime” Facebook-Gruppe eingeladen werden, wo sie Verbesserungsvorschläge einbringen können und dafür neue Produkte zuerst testen dürfen.
  • Koordination von einer Veranstaltung/Konferenz (laufend Fortschritte kommunizieren)
  • etc.

Je nach Gruppe nutzt du unterschiedliche Privatsphären-Einstellungen (öffentlich, geschlossen oder geheim).

So baust du eine Facebook-Gruppe auf

Ich habe selber viel Erfahrung mit Facebook-Gruppen und weiss, warum ich von ihnen so viel halte: Schon bevor es Facebook gab, baute ich Bassic.de auf, eine Online-Community für Bassisten. Als ich sie nach vielen Jahren verkaufte, hatte die Seite über 70’000 Mitglieder. 

Heute betreiben wir eine aktive Facebook-Gruppe für Austausch zu Themen aus Digital Marketing (trete bei!).

Aus diesen Gruppen habe ich viele Erfahrungen mitgenommen.

Im Blogpost «Unternehmen ignorieren Facebook-Gruppen – ein Fehler!» beschreibe ich die drei wichtigsten – drei Punkte, mit denen du deinen Gruppen einen Boost geben kannst. Dazu gibt es eine Infografik mit den Schritten zu einer lebendigen Community.

Schon mehrfach habe ich es erwähnt:

Video ist wichtig.

Und auf Facebook ist inzwischen jedes 5. Video ein Live-Video! Facebook pusht Live-Videos aktiv, das heisst, die Reichweite ist automatisch höher.

Es gibt verschiedene Dinge, die man dabei beachten sollte. Aber vor allem:

[etweet]Just do it! Und lerne aus deiner Praxis.[/etweet]

Der Video-Trend ist nämlich auch für KMU interessant. Ein paar Ideen, wie Unternehmen Live-Videos nutzen könnten:

Facebook für Firmen: Einsatzgebiete von Live-Videos

  • Event, Vortrag, Podiumsdiskussion
  • Experteninterview (z.B. zu Themen wie Hypotheken, Versicherungen, Marketing, Erziehung etc.)
  • Launch eines neuen Produkts, Produktevorführung
  • Unboxing, Test/Rezension zu einem neuen Produkt
  • Eigene Ideen präsentieren (mit direktem Feedback!)
  • Webinar
  • Interaktive Frage-/Antwort-Session (funktioniert nur, wenn einige Leute live einschalten)
  • Konzert, Bandprobe: Mit meiner Band Spiegelbild streamen wir regelmässig aus dem Proberaum – Video am Ende des Artikels
  • Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, Interview mit Mitarbeitenden
  • Regelmässige Live-Videos in einer Facebook-Gruppe
  • etc.

Live-Videos sind interaktiv (dein Publikum kann live kommentieren und z.B. Fragen stellen) und schaffen so eine Nähe, die man auf Social Media anders viel schwerer erreicht. Zudem sind sie schnell gemacht und müssen nicht perfekt sein – ein Vorteil gegenüber anderen Arten von Videos.

Bei Live-Videos ist Facebook inzwischen an der Spitze. Die anderen Anbieter wie Periscope oder Instagram erreichen ein weniger grosses Publikum.

Dazu habe ich in Zusammenarbeit mit meiner Frau Judith Steiner diesen Blogeintrag geschrieben:
Warum KMU von Live-Video profitieren sollten

Spätestens hier stellt sich eine zentrale Frage:

Welche Sprache verwende ich auf Facebook?

Und zwar im wörtlichen Sinn: Schweizer Firmen mit Zweigen in der Romandie, im Tessin oder im Ausland müssen sich überlegen, in welcher Sprache sie posten. Die Schweiz und ihre Hill-Tribes – bunt und manchmal kompliziert.

Auf keinen Fall sollte man Status-Updates in verschiedenen Sprachen an alle Fans senden. Also zum Beispiel ein erster Beitrag auf Deutsch, der nächste auf Französisch etc.

Entweder man trennt die Communities auf – macht also separate Facebook-Seiten für Sprachregionen – oder man stellt bei jedem Statusupdate die Sprache ein.

Facebook hat eine Funktion, die in bestimmten Fällen sehr nützlich ist. Man kann die Option «Mehrsprachige Beiträge» in der Einstellungen einer Facebook-Seite einschalten. Facebook zeigt dann die Version an, die am besten zum Betrachter passt.

Facebook als Teil deines Funnels

Am Anfang teilte ich die Chancen von Facebook für Firmen in zwei Fragen ein: 1. Die Frage nach dem Content und dem sozialen Wert von Facebook. Darauf bin ich jetzt eingegangen mit Post-Inhalten, Videos etc.

Das 2. ist die Frage nach dem zielgerichteten Nutzen von Facebook als Teil eines Funnels. (Falls das für dich ein Fremdwort ist: Was ein Funnel ist, erkläre ich dir gleich.)

Wichtig dabei zu wissen:

Facebook ist nicht isoliert vom Rest des Internets

Vielleicht ist dir das auch schon aufgefallen. Du hast im Internet verschiedene Daunenschlafsäcke verglichen und Onlineshops besucht. Dann hast du zwischendurch mal Facebook geöffnet und hast dort von einem Outdoor-Shop – Überraschung! – Werbung für Schlafsäcke erhalten.

Wie das geht?

Der Facebook-Pixel – unverzichtbar für Online-Marketing

Mit dem «Facebook-Pixel». Ein Stück Code, das unsichtbar in Websites integriert wird und registriert, wer die Seite besucht. Diese Person kann dann auf Facebook wieder angesprochen werden.

Oder du sprichst Leute an, die ähnlich ticken wie deine bestehenden Kunden – mit einer sogenannten «Lookalike»-Audience.

Lookalike-Audiences sind eine der stärksten «Waffen» von Facebook!

Denn du kannst damit Leute erreichen, zu denen du vorher keinerlei Kontakt hattest.

So begleitest du die Menschen und trittst immer wieder mit ihnen in Kontakt. Du begleitest diejenigen, die wirklich Interesse an deinem Angebot haben, bis zum Kauf (oder Anmeldung, Online-Abo etc.). Das nennt man einen «Funnel».

Finger weg vom blauen Button!

Die blauen Buttons, um einen Facebook-Beitrag direkt zu bewerben, sind Geldverschwendung (wenn man nicht ganz genau weiss, was man tut). Viele Unternehmen, die in meine Kurse kommen, haben damit schon viel Geld zum Fenster herausgeworfen.

Das Problem: Diese Buttons schiessen oft ins Blaue (mangelhaftes Targeting) und die mit Geld beworbenen Beiträge werden in diesem Fall oft auch von Fake-Accounts angeklickt.

Die Streuverluste sind immens, beziehungsweise die Anzahl realer Personen, die wir ansprechen und die wirklich interessiert sind, winzig.

Viel besser ist Werbung, wenn sie ganz gezielt auf eine Zielgruppe gerichtet ist.

Was ist mein Funnel?

Grundsätzlich gilt: Jede Handlung ist ein Prozess. Also auch die Handlungsziele deiner Website.

Niemand taucht einfach auf und bestellt. Niemand will aus dem Nichts dein Angebot. (So leid es mir tut.)

Mir geht es ja selber auch so:

Niemand wird auf meine Facebook-Marketing-Seminare oder Workshops aufmerksam werden und sich sofort anmelden. Zuerst muss die Person sich damit beschäftigen und zum Schluss kommen, dass das Angebot ein gewünschtes Resultat ermöglicht.

Diesen Prozess können wir steuern – eben mit unserem Marketing-Funnel.

Ich habe dazu das Konzept der unsichtbaren Facebook-Marketing-Strategie aufgeschrieben.

«Unsichtbar» nenne ich die Strategie, weil du nur diejenigen Leute ansprichst, die wirklich Interesse an deinem Produkt haben. Für alle anderen bleibt deine Strategie und deine Werbung unsichtbar.

Am Anfang gehst du zwar mit deiner Werbung breit raus, doch dann grenzt du mit Hilfe eines «Wächters» ganz schnell ein. Ein Wächter kann z.B. eine Video-Ad sein, bei der du später nur diejenigen Leute wieder kontaktierst, die 75% oder mehr des Videos gesehen haben.

Du sparst also Geld, indem du gezielt Werbung schaltest und nicht immer wieder in die Breite streust.

Facebook hilft dir, ganz gezielt Menschen anzusprechen. Mehr dazu im Blogpost:
Die unsichtbare Facebook-Marketing-Strategie

Beispiele für Zielgruppen:

“Frauen zwischen 25-45, die in der letzten Woche meine App benutzt haben und die demnächst Geburtstag feiern.”

Fans einer bestimmten anderen Facebook-Seite, die auch an meinem Angebot interessiert sein dürften.

Du kannst deine bestehende Kundenliste (verschlüsselt) zu Facebook importieren.

Oder Leute finden, die deine App in letzter Zeit genutzt oder bestimmte Bereiche deiner Website besucht haben.

Solche individuell definierten Facebook-Zielgruppen heissen “Custom Audiences” (erstellen im Facebook-Zielgruppen-Manager).

Zusätzlich kannst du, wie bereits erwähnt, «Lookalike Audiences» erstellen – Zielgruppen, die auf Ähnlichkeit zu jenen Menschen bestehen, welche dich bereits kennen.

Detaillierter schreibe ich in diesem Blogeintrag über die Zielgruppen-Funktionen von Facebook:
Nutzt du Facebook-Zielgruppen bisher falsch?

In meinem allerneusten Blogeintrag zum Thema Facebook ging es um den Facebook Messenger.

Laut Facebook nutzen mehr als 1,2 Milliarden Menschen aktiv den Messenger – jeden Monat!

Das ist eine grosse Chance für Unternehmen. Denn [etweet]Facebook Messenger ist noch nicht so abgedroschen wie Post oder Mail[/etweet], wo es weit schwieriger ist, eine hohe Öffnungsrate zu erzielen.

Die Vorteile von Facebook Messenger:

  • Du holst die Leute dort ab, wo sie sich ohnehin bewegen – Messages sind heute noch beliebter als Social Networks.
  • Der Anteil der Leute, die deine Messages anklicken, die du ihnen schickst, ist ungleich höher als bei vielen mittelmässigen E-Mail-Newslettern: Erfahrungsberichte sprechen von 88%, 92% Öffnungsrate bei Facebook Messages.
  • Du kannst die Zielgruppen-Tools von Facebook nutzen, um den Erstkontakt mit Leuten herzustellen.
  • Es ist dank Drittanbietern ganz einfach, den Facebook Messenger für deine Firma zu programmieren (mit Chatbots wie z.B. von Manychat.com).

Social muss aber social bleiben – ich plädiere stark dafür, dass z.B. ein Community Manager ansprechbar ist, wenn der Chat individuell werden soll und deine Kunden ein richtiges Gespräch führen wollen.

Weiteres Facebook-Training

Was hast du aus diesem Blogpost mitnehmen können für dein Unternehmen? Ich freue mich, wenn du es mir mitteilst (oder auch, welche Fragen noch offen sind!).

Du kannst dir den Blogpost auch als E-Book (PDF) holen, um es auszudrucken und die Checkliste zu nutzen.

Um wirklich Gas zu geben mit deiner Firma, empfehle ich dir auch meine Facebook-Kurse in Zürich. «Facebook für Unternehmen» mit viele Ideen und Wissen für deine Praxis – mit garantierter Durchführung.

Teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

3 Responses

    1. Überforderung ist natürlich nicht das Ziel. Wer mich kennt, weiss das.

      Dieser Artikel ist eine Übersicht über die anderen Artikel zu diesem Thema, die wir auf diesem Blog veröffentlicht haben. Die erste Version war etwas unübersichtlich – dein Kommentar hat uns zur Überarbeitung gebracht – jetzt ist es mit Inhaltsverzeichnis und weniger Bildern überschaubarer – oder?

      Natürlich darf man gerne einen Facebook-Kurs besuchen. Ich bin überzeugt, dass jeder Teilnehmer viel dazu lernt und danach Facebook mit mehr Wirkung einsetzen kann.

      Mir vorzuwerfen, dass das effektive Ziel war, Leute zu überfordern und quasi in die Kurse zu zwingen finde ich daneben. (der Kommentar hätte konstruktiver formuliert sein sollen für meinen Geschmack)

      Ziel ist eher, aufzuzeigen, dass man Facebook sehr wohl anders einsetzen kann, als nur, um ab und zu etwas über das Unternehmen zu veröffentlichen – ohne Wirkung.

      Auch zu zeigen, dass Facebook mittlerweile sehr gute Möglichkeiten hat, recht genau die passenden Menschen anzusprechen. Zudem gebe ich Tipps für Inhalte, die zu Facebook passen. Zur freien Verfügung – kostenlos (für die Leser, mich kostet das Zeit und Geld).

      Ich hoffe, dass Leute es nützlich finden (und teilen).

      Und ja, ich hoffe auch, dass einige Leute einen Facebook-Kurs bei mir besuchen. Weiss aber auch, dass dank meinen Infos, Leute auch selbst vorwärts kommen, vielleicht etwas langsamer (absolut OK) oder einen «fremden» Kurs besuchen (auch OK, auch andere Kursleiter müssen ihre Familien ernähren :-)).

      Meine Sicht ist: wenn ich Leute überfordere, kommen sie eher erst recht nicht in einen Kurs. Meine Artikel geben auch Leuten, die örtlich weit weg sind, Impulse und Tipps, die in sich umsetzbar sind – das zeigen auch die guten Reaktionen in Social Media.

Leave a Reply

Ähnliche Beiträge

WordPress umziehen

WordPress-Website umziehen

Manchmal will man umziehen – aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht will man auf ein professionelles Hosting umziehen oder Websites,