Interaktionszielgruppen auf Facebook: neue Flirts, alte Freunde

Facebook baut die Werbemöglichkeiten für Unternehmen ständig aus.

Etwas, was vor einiger Zeit dazukam, sind die Interaktionszielgruppen (Englisch: «Engagement Custom Audience»).

Damit kannst du Leute ansprechen (oder auch von Werbeanzeigen ausschliessen!), welche mit deiner Facebook-Seite, deinen Posts oder Ads interagiert haben.

Zum Beispiel also eine Anzeige speziell für diejenigen unter deinen Fans schalten, welche dein Video-Tutorial zur neuen Brotbackmaschine in deinem Sortiment geschaut haben («alte Freunde»).

Oder für die, welche sich die Seite für deinen kommenden Charity-Event angeschaut, aber dann nicht auf «Interessiert» oder «Zusagen» geklickt haben («neue Flirts»).

In diesem Blogpost geht’s um das Was? – Wer? – Wozu? von Interaktionszielgruppen. Was sind sie, wie funktionieren sie, wo richtest du sie ein? – Wen sprichst du damit an? – und: Wozu diese Zielgruppen? Was können sie im Rahmen deines Marketingkonzepts oder deines Funnels leisten?

Was sind Interaktionszielgruppen?

Interaktionszielgruppen gehören zu den «Custom Audiences» auf Facebook. Das sind Zielgruppen, bei denen du die Parameter selber auswählen kannst.

Du kreierst die Zielgruppen im Werbeanzeigenmanager unter «Zielgruppen».

Mögliche Interaktionen mit deiner Seite

Beim Erstellen der Zielgruppe hast du die Wahl, welche Interaktion du verwerten möchtest:

  • Facebook-Seite (angeschaut, gelikt, Post kommentiert)
  • Video angeschaut
  • Veranstaltung angeschaut
  • Lead-Formular geöffnet
  • Canvas («Vollbild-Erlebnis»), eine speziell auf mobile ausgerichtete Art von Anzeige
  • oder du kannst auf die Interaktionen mit deinem Instagram-Business-Account zugreifen

Die Auswahl kannst du dann spezifisch eingrenzen. Zum Beispiel in Bezug auf Interaktionen mit deiner Facebook-Seite:

  • Du kannst die Leute auswählen, welche beispielsweise mindestens 10 Sekunden, 50% oder 95% deines Videos angeschaut haben.
  • Oder die dein Lead-Formular zwar geöffnet, aber nicht abgesendet haben.

Das heisst, du kannst Werbeanzeigen für genau diese Leute schalten.

Oder du schliesst diese Zielgruppe von einer Kampagne aus: Wenn du beispielsweise mit Lookalike-Zielgruppen ein völlig neues Publikum ansprechen möchtest, das dich noch nicht kennt, macht es Sinn, Interaktionszielgruppen auszuschliessen. Denn diesen Leuten bist du bereits bekannt.

Auch Lookalike-Zielgruppen kannst du basierend auf deinen Interaktionszielgruppen erstellen.

Einmal vorbereitet, immer aktuell

Das betreffende Zeitfenster kannst du zwischen 1 bis 365 Tagen einstellen.

Die Interaktionszielgruppen werden stetig aktualisiert. Das heisst zum Beispiel, wenn du die Seitenbesucher der letzten 30 Tage auswählst, fliegen jeden Tag automatisch ein paar raus (Tag 31, 32, 33 etc.) und dafür kommen neue dazu.

Wenn du eine solche Zielgruppe einmal erstellt hast, kannst du sie beliebig wieder verwenden. Auch dann wird sie automatisch neu berechnet bzw. aktualisiert.

Für welches Zielpublikum?

Was du mit Interaktionszielgruppen machst, nennt man Retargeting. Also «Wieder-Anpeilen».

Du sprichst Menschen erneut an, welche bereits einmal mit dir zu tun hatten. Grob gesagt kann man unterteilen zwischen den «alten Freunden» und den «neuen Flirts».

  1. Die alten Freunde: Treue Fans, welchen du dich in Erinnerung rufen möchtest oder denen du ein Spezialangebot unterbreiten willst.
  2. Die neuen Flirts: Das sind Leute aus jüngerer Zeit, die mit deinem Angebot geliebäugelt haben, aber sich noch nicht festlegen wollten. Sie sind noch etwas unentschlossen, ob du wirklich zu ihnen passt.

Vom Flirt zur Beziehung

Interessant ist vor allem die zweite Kategorie. Denn im Kaufprozess kommst du durch dieses Auf-dich-Aufmerksam-machen mit ihnen einen Schritt weiter. Es ist ein zusätzlicher Kontaktpunkt auf ihrem Weg zum Kauf.

Beispiele für «unentschlossene Flirts»: Leute, die…

  • deine Veranstaltungs-Seite angeschaut haben, aber nicht angegeben haben, ob sie interessiert sind, zu- oder absagen. Oder du wählst genau diejenigen, welche bereits «interessiert» geklickt haben.
  • deine Facebook-Seite gelikt haben, aber noch nie auf deiner Website waren (dafür arbeitest du mit dem Facebook-Pixel)
  • zwar einzelne Posts gelikt oder kommentiert haben, aber noch nicht Fans von deiner Facebook-Seite sind
  • deine Seite zwar besucht, aber noch nicht gelikt haben
  • etc.

Mit jedem positiven (!) Kontakt werden du und dein Angebot diesen Leuten sympathischer.

Wozu Interaktionszielgruppen verwenden?

Je nachdem, welches Ziel du mit deiner aktuellen Kampagne verfolgst, setzt du auch Interaktionszielgruppen anders ein.

  • Loyalität: Du kannst die Loyalität deiner bestehenden Fans erhöhen, indem du dich ihnen in Erinnerung rufst oder sie an speziellen Angeboten teilhaben lässt.
  • Kontakt schliessen: Es gibt sicher einige, die dich zwar kennen, aber deine Seite noch nicht gelikt haben. Wie machst du dich für sie so interessant, dass sie dies tun wollen? Mit Blogposts/Videos zum Beispiel, die für sie einen Mehrwert darstellen und die sie nicht verpassen wollen.
  • Frischekick: Du schliesst bestehende Fans von Kampagnen aus, die dich einem frischen, noch unbekannten Publikum bekannt machen sollen.
  • Gezieltes Retargeting: Du machst ganz gezielt Werbung für ein Angebot, zu dem du bereits mal einen Post geschaltet hast, bei denjenigen, die diesen Post kommentiert oder gelikt haben. Ziel ist hier ganz klar der Kauf.
  • Brücke zur Website: Oder du bringst Leute von Facebook über einen Link auf deine Website. Auch dafür musst du sie mit etwas neugierig machen, das sie interessiert (Sonderangebot, Wettbewerb, informativer neuer Blogpost…)
  • etc.

Praktische Übung und Bonustipp:

Welche Zielgruppen sind momentan für dich relevant? An welchen Punkten im Kaufprozess stecken deine alten, neuen und zukünftigen Facebook-Bekannten? Wo kannst du sie abholen, und wo könnten dir Interaktionszielgruppen helfen?

Als praktische Übung empfehle ich dir, gleich mal 5-10 Interaktionszielgruppen zu erstellen und in nächster Zeit zu testen. Denk dran: Interaktionszielgruppen kannst du immer wieder verwenden.

Der Bonus dieses Vorgehens: Du merkst auch, wo du in deinem Funnel noch Lücken hast. Wo du Brücken schlagen musst, damit die Leute dich und dein Angebot besser kennenlernen und sich zum Kauf entschliessen können.

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